Rheinische Relegation?Auf diese Bundesliga-Mannschaften könnte Fortuna treffen – Gegner im Detail

Emmanuel Iyoha grätscht gegen Alexander Bernhardsson. Im Hintergrund: Shinta Appelkamp.

Am 11. Mai 2024 verabschiedete sich Fortuna Düsseldorf 1:1 aus Kiel. Damit stand fest: Die Rheinländer müssen in die Relegation. 

Während für Fortuna Düsseldorf bereits feststeht, dass es in die Relegation geht, ist der Kampf in der Bundesliga noch nicht vorbei: Vier Mannschaften kämen als Gegner infrage.

von Viktoria Silz (vis)

Fortuna Düsseldorf spielt in der Relegation! Das steht seit dem Sieg des FC St. Pauli (12. Mai 2024, 3:1 gegen VfL Osnabrück) fest. Am vergangenen Samstagabend trennten sich die Rot-Weißen in der 2. Bundesliga 1:1 von Holstein Kiel und besiegelten somit zunächst den direkten Aufstieg der Störche.

Durch den Triumph von St. Pauli am Sonntag sind nun auch die Hamburger mit sechs Punkten Vorsprung (66 Punkte) für die Düsseldorfer (60) nicht mehr zu erreichen – ebenso wie Kiel mit 65 Punkten. 

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Relegations-Kandidaten 

Verlieren können die Rheinländer, die am letzten Spieltag (19. Mai, 15.30 Uhr) auf den 1. FC Magdeburg treffen, derzeit nichts mehr: Der Hamburger SV (Tabellenplatz vier) kann die Fortuna mit fünf Punkten Rückstand nicht mehr einholen. Die Relegation ist also besiegelt. 

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Auf welche Bundesliga-Mannschaft die Rot-Weißen in der Relegation (23. Mai, 20.30 Uhr und 27. Mai, 20.30 Uhr) treffen wird, ist derweil noch völlig offen.

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Vier Teams kämpfen in der Bundesliga derzeit gegen den Abstieg beziehungsweise um den Klassenerhalt. Infrage kämen der 1. FC Köln, Union Berlin, Mainz 05 und der VfL Bochum. Die Entscheidung wird am Samstag (18. Mai) ab 15.30 Uhr fallen, wenn alle Bundesliga-Duelle gleichzeitig ausgetragen werden. 

Der 1. FC Köln (27 Punkte) ist als Tabellen 17. dabei der größte Wackelkandidat dieser vier Mannschaften. Zwingend wären für die Kölner ein Sieg am kommenden Wochenende beim 1. FC Heidenheim und eine Niederlage von Union Berlin (30) gegen den SC Freiburg. Dazu müssen die Rheinländer auch ihre Tordifferenz aufpolieren, um noch eine Chance auf die Relegation zu haben.

Der 1. FC Köln wird derzeit von Timo Schultz (46) trainiert. Er löste Steffen Baumgart (52) im Winter ab. Bislang haben sie in der laufenden Spielzeit nur fünf Siege eingefahren – hinzu kommen zwölf Remis und 16 Niederlagen. Da steht Fortuna mit 17 Siegen, neun Remis und sieben Niederlagen im deutlich besseren Licht. 

Die große Schwäche des FC: die Offensive. Gerade einmal 27 Tore konnten die Rheinländer in der laufenden Spielzeit erzielen – so wenig wie kein anderer Bundesligist.

Auch hier lässt die Fortuna die Kölner schlecht aussehen: Mit 69 Toren in dieser Saison bilden die Düsseldorfer die gefährlichste Offensive der 2. Liga. Zudem muss der FC aktuell auf einen seiner stärksten Stürmer verzichten: Davie Selke (29) kuriert derzeit einen Mittelfußbruch aus.

Union droht Absturz aus der Champions League in die Relegation

Union Berlin ist wohl aktuell einer der wahrscheinlichsten Gegner für die Fortuna in der Relegation. Das Duell mit dem derzeitigen Erstligisten wäre kein Unbekanntes für die Düsseldorfer. 2020 waren es nämlich die Eisernen, die die Fortuna am 34. Spieltag mit einem 3:0 aus der Bundesliga schossen. Für die Rheinländer wäre es also an der Zeit, sich zu revanchieren. 

Nur dreimal gewann der Zweitligist

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Nachdem die Berliner vergangene Spielzeit noch eine bärenstarke Saison gespielt hatten und somit in diesem Jahr sogar ihre Premiere in der Champions League feierten, ging es in der laufenden Spielzeit stetig bergab. Aus den letzten sieben Duellen nahmen sie gerade mal zwei Punkte mit. 

Die Abwärts-Form der Hauptstädter führte auch beim Thema Trainer zu einigen Wechseln. Erst im November hatten sie sich von Langzeit-Coach Urs Fischer (58) getrennt. Für Fischer kam dann Nenad Bjelica (52) zur Union. Doch letzten Endes vergebens: Nach weiteren schlechten Ergebnissen der Berliner trennte sich der Klub zwei Spieltage vor Saisonende auch von ihm. Seit nun knapp einer Woche trainiert Marco Grote (51) die Eisernen interimsweise bis Saisonende. 

Am kommenden Wochenende trifft Union auf den SC Freiburg. Beim Abschlussspiel von Freiburg-Trainer Christian Streich (58), der derzeit noch um einen internationalen Platz im nächsten Jahr kämpft, ist ein Sieg für die Eisernen Pflicht, um der Relegation noch einmal zu entkommen. 

Mainz und Bochum haben Rettung in der eigenen Hand

Zudem müssten die Berliner dann noch auf eine Niederlage vom nächsten Relegations-Kandidaten aus der Bundesliga hoffen. Der wiedererstarkte 1. FSV Mainz 05 wäre derzeit wohl der unangenehmste Gegner für die Fortuna. Mit 32 Punkten belegen die Mainzer derzeit Platz 15. Seit der Übernahme von Trainer Bo Henriksen (49) läuft es bei der Mannschaft aus der Landeshauptstadt deutlich besser als zuvor. 

So ist der große Trumpf der Mainzer ihre aktuelle Formstärke: Seit acht Spielen sind sie nun schon ungeschlagen – gewannen zuletzt sogar das Match gegen Borussia Dortmund (11. Mai, 3:0) und kämpften sich in den vergangenen Wochen aus dem Tabellenkeller empor. Für sie würde am Wochenende aufgrund ihrer guten Tordifferenz vermutlich ein Remis bei Wolfsburg reichen, um auch im kommenden Jahr erstklassig zu spielen. 

Last but not least ist auch noch der VfL Bochum im Lostopf. Damit Bochum, derzeit Tabellenplatz 14 mit 33 Punkten, noch in die Relegation abrutscht, müsste der VfL definitiv verlieren, Union gewinnen und Mainz mindestens unentschieden spielen. 

Nachdem Bochum sich im April von Ex-Trainer Thomas Letsch (55)  verabschiedet hat, trainiert derzeit Heiko Butscher (43) die Mannschaft aus dem Ruhrpott. Der VfL hätte sich mit einem Unentschieden am Sonntag (12. Mai) bereits auf einen sicheren Platz retten können. Das Duell mit dem Deutschen Meister Bayer Leverkusen war jedoch eine nicht zu lösende Mammutaufgabe: Bochum unterlag nach langer Unterzahl 0:5.

Damit fällt der Blick auch direkt auf die größte Schwäche von Bochum: die Defensive. Mit 70 Gegentoren bilden sie hinter Darmstadt 98 die schlechteste Abwehr der Bundesliga. Für Fortuna als stärkste Offensiv-Mannschaft der 2. Bundesliga wäre dieses Zusammentreffen natürlich optimal.